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Drei Ätzmittel für ehemalige Austenitkorngrenzen

Drei Ätzmittel für ehemalige Austenitkorngrenzen

Sicherlich ist Ihnen Bechet-Beaujard zur Sichtbarmachung ehemaliger Austenitkorngrenzen bekannt. Es wird an abgeschreckten oder angelassenen niedriglegierten Vergütungsstählen verwendet. Bechet-Beaujard basiert auf Pikrinsäure, unser Bechet-Beaujard ist übrigens leicht modifiziert. Wir können die Lösung sogar speziell für Ihren Werkstoff modifizieren, bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse. Die Ätzung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten.

Eine schnellere Ätzung wäre hilfreich? Die Möglichkeit gibt es: unser Ätzmittel für ehemalige Austenitkorngrenzen. Die Ätzdauer damit beträgt nur 1-2 Minuten für die gängigen Stähle C45, C60, C80, 42CrMo4, 16MnCr5. Es ist von den Inhaltsstoffen sogar etwas unkritischer als Bechet-Beaujard. Es besteht aus Pikrinsäure und Kupfer(II)-chlorid. Auf der Schliffoberfläche bildet sich eine Kupferhaut, die mit Ammoniak abgespült wird. Zur Kontraststeigerung oder bei höher Cr-haltigen Stählen sollte der Ätzvorgang zwei bis drei Mal wiederholt werden.

„Mensch, da gab es doch früher diese Ätzlösung, die ging wunderbar!“. Deshalb haben wir für Nostalgiker neu im Sortiment das Austenitkorngrenzenätzmittel nach DIN 50601. Das Mikroätzmittel dient ebenfalls der Sichtbarmachung der ehemaligen Austenitkorngrenzen nach der alten DIN 50601 an abgeschreckten oder angelassenen, niedriglegierten Vergütungsstählen. Es ist bedingt für hoch Cr-haltige Stahlqualitäten geeignet. Es besteht ebenso wie das Ätzmittel nach der neuen DIN aus Pikrinsäure und Kupfer(II)-chlorid und auch hier bildet sich auf der Schliffoberfläche eine Kupferhaut, die mit Ammoniak abgespült wird. Zur Kontraststeigerung oder bei höher Cr-haltigen Stählen sollte der Ätzvorgang zwei bis drei Mal wiederholt werden. Die Ätzdauer mit der gebrauchsfertigen Lösung beträgt 2 bis 3 Minuten.

Doch welches der Ätzmittel ist nun das Richtige? Ist eine Ätzung nach der neuen DIN gefragt, entfällt das Austenitkorngrenzenätzmittel nach DIN 50601. Leichte Unterschiede in der Zusammensetzung machen den Unterschied in der Praxis, doch leider können wir nicht pauschal sagen, welche Lösung für welchen Werkstoff am besten funktioniert. Da hilft es nur, die drei Varianten auszuprobieren.