1.6580 | 30CrNiMo8 +N + QT Schmiedeanriss

Bei dieser Welle fiel während der spanenden Bearbeitung ein langer Längsriss auf. Schon makroskopisch können eindeutig zwei unterschiedliche Rissstufen identifiziert werden.

Im Querschliff durch den Riss zeigt sich, dass dieser vollständig mit einer teils mehrlagigen grauen Oxidschicht belegt ist. Die erste, obere Rissstufe ist randentkohlt (helle Randzone) und etwas stärker oxidiert.  Vermutlich ist sie schon beim Schmieden entstanden, dabei entzundert und während der finalen Wärmebehandlung entkohlt worden. Die zweite Rissstufe bildete sich dann wahrscheinlich beim Abschreckvorgang nach dem Härten.
Da die Oberfläche der Probe bereits weggearbeitet wurde, konnte die eigentliche Rissursache (z.B. Materialfalte oder Schlackenzeile) nicht mehr festgestellt werden.

Bei der Mikrostruktur handelt es sich um ein feinkörniges Vergütungsgefüge, die Härte liegt sowohl am Rand als auch im Kern bei 370 ± 4 HB2,5/187.5.

Die REM-Aufnahmen der Bruchfläche zeigen ebenfalls die mehrlagigen Zunderschichten, die teilweise abgeplatzt oder aufgewölbt sind. Ein im Labor erzeugter Vergleichsbruch erscheint in Form einer gesunden Wabenbruchstruktur mit vielen Mangansulfiden (teilweise mehrere 100 µm lange Zeilen, teilweise sehr kleine Einschlüsse in den Waben).