Schwingbruch einer Osteosyntheseplatte

Das Implantat aus TiAl6V4 diente zum Verschrauben eines Oberschenkelbruches und brach nach 12 Wochen durch Ermüdung. Normalerweise sollte eine Fraktur nach 6 Wochen ausgeheilt sein, so dass der Knochen wieder belastbar ist, daher sind solche Platten nicht dauerfest ausgelegt. Im vorliegenden Fall verzögerte sich jedoch die Knochenheilung aufgrund des hohen Alters des Patienten. Der Schwingbruch begann im ersten Gewindegang und nimmt links von der Bohrung fast den gesamten Querschnitt ein. Auf der rechten Seite durchlief der mutmaßlich sekundäre Schwingbruch nur ca. 1/3 der Wandstärke, bevor schließlich der duktile Restgewaltbruch eintrat.
Ob die mechanische Beschädigung im Bruchausgangsbereich durch grobe Handhabung z.B. beim Einbau entstand und als Rissauslöser diente oder aber eine nachträgliche Verhämmerung ist, konnte letztendlich nicht geklärt werden.